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AutorenbildSabine Liedtke

Marokko 13 - Auf dem Weg von Irgendwo nach Nirgendwo

Wir verlassen den Campingplatz in Fès früh am nächsten Morgen. Mittlerweile ist es auch hier zumindest in der Nacht und morgens sehr frisch und wir müssen zum ersten Mal seit langem wieder unserer Daunenjacken anziehen. Zum Glück gibt es noch eine Campingkatze zum Wärmen dazu.


Auf dem Weg nach Nador zur Fähre übernachten wir noch einmal auf einem schönen Campingplatz abseits der Route in der Nähe von Guercif und genießen den letzten Abend in diesem schönen Land. Tagsüber ist es noch sehr warm, doch sobald die Sonne weg ist, wird es empfindlich kalt. Also trage ich gerne die warme Berbermütze, die meine Freundin Iris mir vor einigen Jahren aus Marokko mitgebracht hat.

Der Weg zum Fährhafen führt uns wieder durch eine beeindruckend karge Landschaft und wir bestaunen mal wieder die Ladekünste der marokkanischen Lastwagenfahrer.

Wir freuen uns dann, nach langer Zeit und vielen Kilometern endlich das Mittelmeer zu erreichen. Bis dahin war alles entspannt und wir sind schon ganz gespannt auf die Fähre und die Überfahrt. Doch bis es dann wirklich losgeht, durchleben wir die längste Einschiffung unseres Lebens.


Wir bekommen um 12:45 Uhr unsere Tickets mit dem Hinweis, dass die Einschiffung bald startet.

Also warten wir geduldig in der Schlange mit vielen marokkanischen Autofahrern und schauen uns das Treiben auf dem Parkplatz an. Es kommen Verkäufer mit Schmuck, Wackeldackel, Wasser, Tempotaschentüchern oder Nüssen im Wechsel mit bettelnden Menschen und angeblichen Parkgebühr-Beauftragten vorbei. Alles wird streng von der Polizei überwacht.

Dann geht es um ca. 14 Uhr los. Die ersten Autos rollen Richtung Fähre. Wir freuen uns und ahnen nicht, dass wir erst um 20:45 Uhr auf die Fähre fahren. Dazwischen gibt es 4 Kontrollen und lange Warteschlangen vor jedem Kontrollhäuschen. Die Beamten haben alle Zeit der Welt. Zuerst werden die Pässe kontrolliert und es gibt eine erste Inspektion des Autos, ob wir illegale Flüchtlinge im Wagen haben. Wieder warten. Dann der Zoll, dort wird das Auto ausgetragen. Wieder Warten. Lange warten, bis die Reisepässe abgestempelt werden. Bearbeitungszeit pro Auto 4 Minuten. Und es sind viele Autos...

Und dann denken wir, jetzt ist es geschafft, weil wir ja schon seit 5 Stunden die Fähre sehen. Aber Pech gehabt. Wir werden nicht geradeaus zur Fähre gelotst, sondern rechts rum zur nächsten langen Autoschlage. Diesmal ist das Röntgen des Autos angesagt. Noch einmal 60 Minuten warten.

Aber dann um 20:30 rollen wir wirklich Richtung Fähre und fahren dann irgendwann auf das Schiff.

Geschafft. Danach brauchen wir auch die 2 Tage Ruhe, um wieder in den Erholungsmodus zurückzufinden.

Unsere Kabine ist schön und ruhig und wir verbringen die Zeit von Samstag um 20:45 Uhr bis Montag um 13 Uhr mit Lesen, Schlafen, Essen und damit, auf dem Boot herumzulaufen.






Am Samstagabend gönnen wir uns eine Pizza und führen das Extremrelaxing-Programm mit Lesen und Schlafen weiter fort.












Die Einreise in Sete in Südfrankreich ist mit 60 Minuten vergleichsweise zügig.

Am Abend übernachten wir an einem See in der Nähe von Macon nördlich von Lyon und werden am Morgen mit einem schönen Sonnenaufgang geweckt.

Wir fahren weiter und kommen am Abend im eisigen Winter an. In der Eifel liegt Schnee und wir freuen uns total über dieses Geschenk, auch wenn wir die Temperaturen sehr gewöhnungsbedürftig finden.

Zum Abschluss eines wunderschönen Urlaubs machen wir noch eine kleine Wanderung, sehen Rehe, genießen die Winterlandschaft und fahren dann Richtung Heimat.


Eine unglaubliche Reise geht zu Ende und wir wissen jetzt schon, dass wir nicht das letzte Mal in Marokko gewesen sind.


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