Es ist schon wieder eine Woche vergangen, seit dem letzten Beitrag. Wir merken gar nicht mehr, wie die Zeit vergeht. Sind im Hier und Jetzt angekommen und lassen uns treiben.
Wir verlassen den schönen Campingplatz bei Rachid am Rande der Wüste und fahren weiter in Richtung Zagora. Es ist die letzte Oasenstadt nördlich der Sahara, von woaus früher die Karawanen nach Timbuktu gestartet sind. Von hier aus sind es genau 52 Tage mit dem Kamel durch die Wüste, bis man auf der Südseite im heutigen Mali ankommt.
Doch wegen der aktuellen politischen Situation ist die Durchquerung der Wüste von hier aus so nicht mehr möglich. Die Grenzen zu Algerien sind geschlossen und auch in Mali ist die Situation eher angespannt.
Wir fahren von Zagora weiter in Richtung Berge. Wollen noch einmal Bergluft und Stille tanken, bevor wir uns wieder in die Wüste und ins Getümmel von Touristen nach Merzouga begeben.
Wir verbringen eine wundervolle und sternenklare Nacht auf dem kleinen Campingplatz am Tizi'n Tazazert Pass nördlich von Nekob auf 2300 Metern Höhe. Es ist unglaublich, was für ein kleines Paradies Fatima und ihr Bruder Brahim hier in dieser so schönen und kargen Landschaft geschaffen haben.
Nach dieser schönen Nacht fahren wir am nächsten Tag wieder zurück in Richtung Sahara, in die Erg Chebbi bei Merzouga.
Hier finden wir einen schönen Campingplatz direkt an der Wüste und verbringen zwei schöne Tage im Sand.
Nach dem Motto "Mach doch mal was Neues!" testen wir das Radfahren in der Wüste und stellen fest, dass es doch etwas beschwerlicher ist😉😉 als auf der Straße.
Wir schließen unsere Räder mitten im Sand an zwei Sträuchern fest und hoffen, dass wir sie auch wiederfinden. Vorsichtshalber setzen wir noch eine Markierung bei Osmand. Dann geht es in Richtung Grand Dune bei Merzouga. Sie ist 200 Meter hoch und sehr steil. Eine schweißtreibende Angelegenheit.
Ich präpariere mich und kleide mich situations- und landestypisch angepasst. (Scherz: war nur ein Test, wie es sich unter einem Turban so anfühlt).
Die Wanderung nimmt ein schnelles Ende. Wir werden mitten in der Wüste von Youssef mit seinem Toyota Landcruiser Prado aufgegriffen und steigen spontan in das Auto dieses Fremden. Das würde ich zuhause nicht einfach so machen.
Wir vertrauen auf Allah 🙏 und werden mit tollen Eindrücken beschenkt.
Wir besuchen ein Nomadendorf und trinken dort Tee mit ihm unter einem Zelt aus Kamelhaar-Stoffen, besichtigen die Kohle- und Quarz-Minen mitten in der Wüste und besichtigen ein musikalisches Dorf, in denen Senegalesen leben.
Am Ende der Tour setzt uns Youssef wieder bei unseren Rädern ab. Inshallah.
Die letzte Nacht in der Wüste verbringen wir draußen unter dem Sternenhimmel. Schauen auf unglaublich viele Sterne, sehen Sternschnuppen und schlafen auf unserer kleinen Düne auf unseren Matten. Ein Microabenteuer der besonderen Art.
Leben, nach dem Motto
wow, ohne Worte, schlafen im Sand...