Das Beste draus gemacht und ein tolles Abenteuer erlebt.

Eigentlich wollten wir ja mehrere Tage mit Skiern, Schneeschuhen und Pulka unterwegs sein. Winter erleben, im Zelt übernachten und schauen, wie es ist, draußen in der Kälte unterwegs zu sein. Die Stille und die Weite am Tag genießen und in der Nacht gemütlich und warm im Zelt schlafen.
Und wir wollten auch selber einmal ein eigenes Foto von einem beleuchten Zelt im Schnee mit Skiern oder Schneeschuhen davor machen. So wie wir es zuhause als Bildschirmschoner von anderen Abenteurern auf dem Rechner abgespeichert haben.

Doch wegen der blöden Grippe von Kalle sahen wir lange Zeit den Traum schwinden, in diesem Jahr so unterwegs zu sein und das Foto zu machen.
Doch am Mittwochmorgen geht es Kalle deutlich besser und wir entscheiden uns, lieber eine kurze Tour mit einer Nacht draußen im Schnee zu machen, als es auf das nächste Jahr zu verschieben. Also, geht es ans Pulka packen. Schlafsack, Zelt, Kocher & Wintergas, Essen & heiße Getränke in Thermosflaschen, Isomatten und dicke Daunenjacken dürfen auch nicht fehlen.
Auch die Schneeschaufel und der Toilettensitz von Ulrich müssen mit.

Es fühlt sich beim Packen wie eine Grönland-Expedition an. Aber es ist ja immer so: man braucht für eine Nacht genauso viel Stuff wie für eine längere Tour.
Da wir nur eine kurze Wanderung machen wollen, reicht es, um 15 Uhr zu starten. Also mache ich nach dem Packen noch eine kleine Runde mit den Skiern, bevor wir dann zusammen mit den Schneeschuhen und der gepackten Pulka losgehen.
Es ist bestes Winterwetter, die Sonne scheint und es ist mit -5° Grad nicht allzu kalt. Zumindest noch nicht.
Ich werde angeschirrt und bin so aufgeregt wie die Huskys im letzten Jahr, bevor es losgeht. Das Laufen mit Schneeschuhen und Pulka im Tiefschnee ist schon etwas beschwerlich, macht aber auch unglaublich viel Spaß.
Wir finden einen schön Platz und bereiten die Stelle für das Zelt vor. Zuerst heißt es, mit den Schneeschuhen den Schnee festzutreten, damit man bei fast 1 Meter Schnee nicht einsinkt. Dann kleine Schneemauer auf beiden Seiten des Zeltes errichten und danach das Zelt aufstellen.
Befestigt wird es mit langen Schneeheringen und den Schneeschaufeln. Vorher noch eine Kuhle im Eingangsbereich des Zeltes ausheben, zum Kochen und für die Füße. Dann die Isomatten und Schläfsäcke ins Zelt und erst einmal ausruhen. Die Aktion ist deutlich anstrengender als ein Zelt bei bestem Sommerwetter aufzubauen 😀.
Den Rest des Abends verbringen wir mit Kochen (selbst hergestellte Trekking-Mahlzeit (Coucous mit Gemüse) und dem Staunen und Genießen des Abends unter 1000 Sternen und einem perfekten Vollmond. Perfekt auch, um das eigene Bildschirmschoner-Foto zu schießen.

Trotz der sehr frostigen Nacht ist es in den dicken Daunenschlafsäcken total gemütlich und warm. Wir werden morgens um 7 Uhr im Morgengrauen wach, machen uns einen Kaffee und essen Müsli, bevor wir das Zelt abbauen und wieder losziehen. Gerne wäre wir weiter gewandert, raus in die Wildnis und ins Abenteuer.
Doch da morgen unsere Fähre geht, bleibt es dieses Mal bei einer Nacht und dem Traum auf MEHR.

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