4. Auf zu den Delfinen - 7 Wochen "Down Under"
- Sabine Liedtke
- 27. Okt.
- 3 Min. Lesezeit

Freitag, 24.10.2025
Cheviot- Kaikoura
70 km, 870 hm
Sonne, und der Wind ist mit und mal gegen uns.
Der Sturmtag ist für uns ein guter Tag zur Ruhe zu kommen und zu realisieren: WIR SIND WIRKLICH DA. ANGEKOMMEN.
Am Abend kochen wir in der gemütlichen Campingküche einen Bohneneintopf und unterhalten uns mit einem jungen deutschen Pärchen, das 1 Jahr in Neuseeland mit Work & Travel unterwegs ist.
Witzig, nach dem Gespräch kam mir so der Gedanke: “Wir machen schon seit mehr als 40 Jahren “Work & Travel” 🤣🤣🤣.
Die Entscheidung, ein Cabin zu mieten, erweist sich als eine sehr sinnvolle Entscheidung, denn der Wind dreht abends noch einmal richtig hoch und wütet weiter. So heftig, dass ab 20 Uhr der Strom ausfällt.

Am nächsten Morgen erfahren wir, dass es im ganzen Bezirk keinen Strom gibt. Zum Glück gibt es einen Gaskocher, auf dem wir Wasser für den Kaffee heiß machen können.
Nach dem Frühstück werden die Taschen gepackt und wir machen uns auf den Weg nach Kaikoura. Wieder zunächst gegen den Wind, der uns ordentlich ausbremst.
Es stehen 70 km an und Ankommen ist Pflicht, denn für Samstagmorgen haben wir “Swimming with the dolphins” gebucht.

Nach 25 km dreht die Straße mehr nach Nordosten, sodass wir besser vorankämen, wenn da nicht diese ständigen Ups and Downs mit 8 Prozent Steigung wären.
Und es ist viel Verkehr auf dem Highway. Neben den überlangen LKW ist auch halb (vielleicht aber auch ganz) Neuseeland auf dem Weg ins Labour-Day-Wochenende. Manch ein Urlauber hat so wenig Zeit, dass er uns von der Straße hupen möchte. Wir hoffen, dass es uns bei den LKW nicht so ergeht, wie den toten Opossums am Straßenrand, oder den verunglückten Autofahrern.
Nach einer langen Steigung und einer schönen Abfahrt erreichen wir den Pazifik.
Die letzten 25 km sind dann relativ flach und führen direkt an der Küste entlang.

Nach gut 70 km und 844 Höhenmetern kommen wir in Kaikoura an und dürfen unser Zelt auf dem komplett ausgebuchten Top10-Campingplatz zwischen Wäscheleine und Pool aufschlagen.

Wenn man mit dem Rad unterwegs ist, ist man für solch freundliche Gesten sehr dankbar.
Wir radeln noch kurz zum Supermarkt und belohnen uns abends in der Campinghalle mit Hähnchen und Salat. Man muss sagen, dass der Top 10 Holidaypark hier in Kaikoura nicht zu unserer Top 10 gehören wird.
Samstag, 25.10.2025
Und dann ist er da. Der große Tag. “Swimming with the dolphins”. Wir stehen um 6 Uhr bei 6 Grad im Dunkeln auf und machen uns nach dem Frühstück auf den Weg zum Dolphin Encounter. Das Wetter ist super. Kein Wind und die Sonne ist auch schon wieder da. Optimale Bedingungen für das Abenteuer.
Es macht sich beim Einchecken um 8:30 Uhr doch etwas Aufregung breit. Vorher noch einen leckeren Cappuccino gegönnt und dann geht es los.
Wir erhalten unser Equipment und eine ausgiebige Einweisung für die Tour.
Und ich bin sehr ergriffen. Unser Leben ist meistens schon unglaublich toll, doch das ist ein für mich außergewöhnlicher Moment und mir kommen die Tränen.
Auf geht es mit dem Bus zum Boot und mit dem Boot zu den Delfinen. 4 mal tauchen wir ein in den Pazifik und in die Welt dieser wundervollen Tiere. Was für ein unvergessliches Erlebnis.
Wir sind nach 4 Stunden auf dem Meer und unter den Delfinen dankbar und unglaublich glücklich und unglaublich UNTERKÜHLT.
Wir machen am Strand eine Pause zum Aufheizen in der Sonne und genießen die schwarzen Steine für eine Hotstone-Massage.
Weiter geht es mit dem Rad zur Robbenkolonie und auch hier werden wir von den vielen Robben und Möwen begrüßt.
Wir machen eine schöne kleine Wanderung am Meer, bevor wir den Nachmittag auf dem vollen aber extrem relaxten Campingplatz ausklingen lassen.
Sonntag, 26.10.2025
Kaikoura - Kekerengu (The Store)
61 km, 295 hm
Sonne und meistens leichter Rückenwind

Und wieder ist der Sonnengott uns hold und beschenkt uns mit einer unfassbar schönen Tour.
Es geht fast die ganze Zeit am Meer entlang, mit super schönen Ausblicken auf den Pazifik mit endlosen, menschenleeren Stränden.
Das Highlight der Tour sind für uns jedoch die unzähligen kleinen Robbenbabys, die nur wenige Tage alt sind.

Auch wenn wir heute nur 60 km ohne große Steigungen vor uns haben und sogar der Wind heute oft von hinten schiebt, kommen wir nicht sehr schnell voran. Die vielen Stopps zum Staunen, Fotografieren und Robben beobachten lassen es uns langsam angehen.
Heute war unsere erste TOP 10 Radetappe. Besser geht es nicht. Wir freuen uns so, diese Strecke dieses Mal radeln zu können. 1999 haben wir wegen des extremen Regens den Zug nach Picton genommen und nur ein nasses graues Meer gesehen.
Was für ein Geschenk.
Um 14:30 Uhr erreichen wir den kleinen einfachen Campingplatz am Meer (The Store bei Kekerengu), auf halber Strecke nach Blenheim. Hier schlagen wir das Zelt auf und relaxen auf der Matte im Schatten und machen noch einen Strandspaziergang.
Life can be so easy.
















































































































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